In Industrienationen wie Deutschland werden längst mehr Straßenkilometer saniert als neu gebaut – und damit auch Millionen Tonnen Asphalt abgetragen. Diese Aufgabe erledigen überwiegend Kaltfräsen, die in einer Arbeitsschicht in der Spitze bis zu 3.000 Tonnen Fräsgut auf LKWs verladen. Lange Zeit stellten solche Altlasten eine Herausforderung für Straßenbauunternehmen dar. Inzwischen jedoch verwandeln Recycling-Technologien den Ausbauasphalt, bestehend aus Gestein verschiedenster Korngrößen und dem Bindemittel Bitumen, zu "schwarzem Gold". Von insgesamt 40 Millionen Tonnen jährlich werden heute alleine in Deutschland zwölf Millionen Tonnen Recycling-Asphalt durch Straßenfertiger eingebaut.
Emissionssenkung mittels Gegenstromprinzip
Mit der neuen Asphaltmischanlage BA 4000 von Benninghoven erreicht die Firmengruppe Max Bögl zwei zentrale Ziele, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen: Zum einen erfüllt die Anlage Recyclingquoten von über 90 Prozent, sodass Asphalt mit einem Anteil von neun Zehnteln "alter Straße" produziert werden kann. Zum anderen senkt die innovative Technik spürbar die Emissionen. Möglich macht das eine Paralleltrommel im Gegen-stromverfahren mit Heißgaserzeuger. Dabei wird das Recycling-Material in einer Trommel auf die optimale Verarbeitungstemperatur für Asphalt von 160 °C erhitzt. Damit das im Asphalt enthaltene Bitumen dabei nicht verbrennt und zugleich die Emissionswerte im Normbereich gehalten werden, heizt der Brenner im Gegensatz zur Herstellung von konventionellem Asphalt indirekt – also mit heißen Gasen.
Weltweit höchste Recyclingquote
Diese Technologie ermöglicht der Firmengruppe, die bereits seit vielen Jahrzehnten am Hauptsitz Sengenthal eine Asphaltmischanlage betreibt, die Verwirklichung der weltweit höchsten Recyclingquoten. Damit ist Max Bögl bestens für die Zukunft aufgestellt – zumal zukünftig immer strengere Grenzwerte und Recyclingquoten vom Gesetzgeber zu erwarten sind. Die gewinnbringende Verbindung von Nachhaltigkeit und Effizienz, basierend auf innovativer Recycling-Technologie, war deshalb auch mitentscheidend, dass in eine komplett neue Anlage investiert wurde, statt die bestehende zu modernisieren. Ein weiteres Argument: Über die Anforderungen an einen nachhaltigen Betrieb hinaus beherrscht die Anlage alle relevanten Asphaltrezepturen und erfüllt mit einer Stundenleistung von 250 Tonnen zudem die geforderte Produktionskapazität.
Multivariable Zugabe schafft Flexibilität
Die BA 4000 integriert jedoch noch eine zweite Recyclingtechnologie: die multivariable Zugabe, mit der bis zu 40 Prozent ausgebauter Asphalt kalt dem Produktionsprozess zugefügt werden kann. Damit lassen sich auch kleine Mischgutmengen ab zwei Tonnen herstellen, was den Mischmeistern große Flexibilität verschafft. Dank der neuen Hochleistungsanlage wird Max Bögl von Sengenthal aus zukünftig vielfältige Straßenbaustellen im Raum Nürnberg mit Mischgut versorgen – unter Einsatz von eigenen Thermo-LKWs.